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„Wir stehen hier, um zu zeigen, dass uns das nicht passt.“

Schweigeminute am Freitag, dem 11.03.2022, an der BBS Brinkstraße

Das Leiden der Zivilbevölkerung in der Ukraine und der Menschen, die vor dem Krieg flüchten, stellt eine humanitäre Katastrophe dar. Diese humanitäre Katastrophe ist der Anlass für eine Aktion, die in der letzten Woche im Unterricht und in den schulischen Gremien vorbereitet wurde: Mit einer

Schweigeminute am vergangenen Freitag um 11 Uhr

auf dem Schulhof drückte die Schulgemeinschaft der BBS Brinkstraße ihre Solidarität mit den Menschen aus, die unter Krieg und Gewalt leiden. Darüber hinaus sprachen sich stellvertretend für die gesamte Schule einzelne Mitglieder der Schulgemeinschaft in kurzen Wortbeiträgen (s.u.) für Frieden und die friedliche Lösung von politischen Konflikten aus und setzten so ein Zeichen gegen Krieg und Gewalt.

Zur Schulgemeinschaft gehören auch junge Menschen, die aus anderen Ländern flüchten mussten, in denen Krieg herrscht, aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern. Deshalb sollte im Rahmen der Schweigeminute an alle Menschen gedacht werden, die in Krisen- und Kriegsgebieten leiden und von dort flüchten oder geflüchtet sind.

Ab dem 14.03.2022 sind die Mitglieder der Schulgemeinschaft darüber hinaus aufgerufen, sich an einer Spendenaktion zu beteiligen. Per Barspende in der Cafeteria oder mittels Überweisung können so lokale und überregionale Organisationen unterstützt werden, die in Kriegsgebieten helfen oder sich um geflüchtete Menschen kümmern:

  • der Exilverein aus Osnabrück, der Menschen in Osnabrück mit Flucht- und Migrationsgeschichte hilft, [https://exilverein.de/]
  • die Organisation Ärzte ohne Grenzen e.V., die medizinische Hilfe in Konfliktgebieten leistet und [https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/]
  • das Deutsche Rote Kreuz, das Menschen in den Krisengebieten und Geflüchteten im Zufluchtsland hilft. [https://www.drk.de/]

 

Wortbeträge der Schulgemeinschaft:

Einführung (Schulleiter Martin Henke)

Liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Leiden der Zivilbevölkerung und der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten, stellt eine humanitäre Katastrophe dar. Diese humanitäre Katastrophe ist der Anlass aber nicht der alleinige Grund dafür, dass wir hier zusammenkommen.

Der Krieg findet in Europa statt. Mit dem Auto sind es von Osnabrück aus nur 1750 km bis Kiew. Der Krieg ist also nicht weit entfernt. Deshalb berühren uns die Ereignisse vielleicht stärker als andere Konflikte in der Welt

Zu unserer Schulgemeinschaft gehören aber auch junge Menschen, die aus anderen Ländern flüchten mussten, in denen Krieg herrscht, aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern. Deshalb denken wir an alle Menschen, die in Krisen- und Kriegsgebieten leiden und von dort flüchten oder geflüchtet sind.

Mit dieser Schweigeminute drücken wir unsere Solidarität mit den Menschen aus, die unter Krieg und Gewalt leiden. Darüber hinaus können wir uns für Frieden und die friedliche Lösung von politischen Konflikten aussprechen und gegen Krieg und Gewalt.

Zusätzlich möchten wir zur Hilfe aufrufen. In der kommenden Woche startet in der Schule eine Spendenaktion. Damit wollen wir lokale und überregionale Organisationen unterstützen, die in Kriegsgebieten helfen oder sich um geflüchtete Menschen kümmern. Dies sind

[…] s. oben (Anm. d. Red.)

Sie können Bargeld spenden. Dafür steht eine Spendenbox in der Cafeteria. Oder Sie spenden per Überweisung. Die Kontoverbindungen werden wir in der kommenden Woche in der Schule aushängen. Ihre Spende hilft, Leid von Menschen in und aus Kriegsgebieten zu lindern. Bitte spenden Sie.

 

Impuls 1 (TG-Kurs Werte und Normen, Noah Brockschmidt)

Hier stehen wir nun: die Schülerinnen und Schüler der Brinkstraße. Die Repräsentanten einer noch eher jungen Generation. Aber warum stehen wir hier? Das wissen wir alle! Wir stehen hier aufgrund einer Situation, die es seit Jahrzehnten nicht in Europa gab: Krieg. Ich weiß nicht, wie ihr es seht, aber ich war froh, noch nie einen Krieg so miterlebt zu haben, nicht hier. Und ich hätte es auch nicht für möglich gehalten, dass so etwas in dieser Zeit noch passieren könnte. Natürlich ist es nicht der einzige Krieg. Schon in der Vergangenheit gab es Konflikte, manche dauern bis heute an. Auch diese Kriege sollten nicht vergessen werden. Wir stehen hier um ein Zeichen zu setzen, dass wir, besonders als junge Generation, dies nicht akzeptieren wollen und können. Keiner von uns will Krieg, weder hier noch sonst wo. Einige, die hier stehen, denken vielleicht: „Die ganze Versammlung bringt doch nichts“. Da ist was dran. Natürlich kämpfen wir nicht direkt in der Ukraine. Aber Symbolik hat eine starke Macht. In der Gemeinschaft ist der Mensch immer stärker gewesen. Durch das Zusammenhalten können wir uns gegenseitig immerhin ein bisschen Hoffnung geben in dieser dunklen und beängstigenden Zeit. Wir stehen hier, um ein Zeichen zu setzen. Wir stehen hier, um Farbe zu bekennen. Wir stehen hier, um zu zeigen, dass uns das nicht passt. Und wir stehen hier für Frieden. In Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt.

 

Impuls 2 (TG-Kurs Katholische Religion, Stefanie Neuhof)

Die meisten von uns gehören zu einer Generation, die nie einen Krieg am eigenen Leib erlebt habt. Trotzdem – und nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine – sehen wir immer wieder Bilder vom Krieg, sei es in Syrien, in Afghanistan oder sonst wo in der Welt. Diese Bilder sind schwer zu ertragen, gerade weil sich jedem sofort die Sinnlosigkeit dieser schrecklichen Ereignisse erschließt. Nichts rechtfertigt das Leid, welches Krieg verursacht.

Die Hoffnung, wir würden irgendwann in einer Welt leben, in der es keinen Krieg gibt, wird sich wohl nie erfüllen. Trotzdem sollten wir alles tun, um dieses Ziel zu erreichen. 

 

Impuls 3 (TG-Kurs Evangelische Religion, Ann-Kristin Huneke)

Liebe Schulgemeinschaft,

es herrscht Krieg in Europa. Eine Situation, die neu für uns alle ist und die unsere Solidarität erfordert. Mit dieser Zusammenkunft wollen wir unser Mitgefühl mit den Vertriebenen zum Ausdruck bringen. Aber allein das hilft den Menschen, die sich auf der Flucht befinden, nicht. Wir sind alle aufgerufen zu helfen, unsere Unterstützung anzubieten und unser Handeln in vielerlei Hinsicht zu überdenken. Daher wollen wir auch an alle geflüchteten Menschen aus anderen Teilen der Welt erinnern, die in unserem Land Zuflucht gefunden haben, um hier in Frieden zu leben.


Wir verurteilen den Krieg in der Ukraine, den Krieg von Putin und stehen gemeinsam hier und jetzt ein für den Frieden in Europa und der Welt.
 

Ökumenisches Friedensgebet (TG-Kurs Evangelische Religion, Tobias Sochocki)

Gütiger Gott, wir sehnen uns danach,

miteinander in Frieden zu leben.

Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit

überhandnehmen,

wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht,

wenn Versöhnung nicht möglich erscheint,

bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Wenn Unterschiede in Sprache,

Kultur oder Glauben uns vergessen lassen,

dass wir deine Geschöpfe sind und

dass du uns die Schöpfung als gemeinsame

Heimat anvertraut hast,

bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Wenn Menschen gegen Menschen

ausgespielt werden,

wenn Macht ausgenutzt wird,

um andere auszubeuten,

wenn Tatsachen verdreht werden,

um andere zu täuschen, bist du es,

der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Lehre uns, gerecht und fürsorglich

miteinander umzugehen und dem

Bösen zu widerstehen.

Schenke uns mutige Frauen und Männer,

die die Wunden heilen, die Hass und Gewalt

an Leib und Seele hinterlassen.

Lass uns die richtigen Worte, Taten und

Mittel finden, um den Frieden zu fördern.

In welcher Sprache wir dich auch als

"Fürst des Friedens" bekennen,

lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein

gegen Gewalt und gegen Unrecht.                                       

Amen

(Autorin: Ordensschwester Mary Grace Sawe / bearbeitet: Tobias Sochocki)

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