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Aktuelles | Infos

Jüdisch-muslimisches Tandem zu Gast an der BBS Brinkstraße

Am 26. März 2025 war das jüdisch-muslimische Tandem, bestehend aus Rabbiner Dr. Gábor Lengyel und Muslima Rumeysa Koç, zu Gast an der BBS Brinkstraße

Am 26. März 2025 erlebte die BBS Brinkstraße in Osnabrück einen besonderen Besuch: Das jüdisch-muslimische Tandem, bestehend aus dem 84-jährigen Rabbiner Dr. Gábor Lengyel und der 27-jährigen Muslima Rumeysa Koç, war in den Klassen MFM41 (Fachkraft für Metalltechnik) und MKM41 (Konstruktionsmechaniker) zu Gast. Dieses Treffen wurde initiiert durch die AG Politische Bildung (einem Zusammenschluss der Caritas, keb, Soziales Seminar und Bistum Osnabrück) zusammen mit dem Team Schule ohne Rassismus der BBS Brinkstrasse.

Dr. Gábor Lengyel und Rumeysa Koç sind erfahrene Vermittler zwischen den Religionen und engagieren sich ehrenamtlich, um Schüler*innen Kenntnisse über das Judentum und den Islam zu vermitteln. Ihr Ziel war es, das Bewusstsein für Vorurteile zu schärfen und den Mechanismus der abwertenden Ausgrenzung aufzuzeigen. Die Schüler*innen wurden dazu angeregt, ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen und zu prüfen, wo sie selbst möglicherweise diskriminieren.

Während ihres Besuchs hielten Dr. Lengyel und Frau Koç Workshops ab, in denen sie Missverständnisse über das Judentum und den Islam aufklärten und Hintergründe erläuterten. Sie taten dies auf eine zugewandte, geduldige, aber bestimmte Weise. Ein besonderes Anliegen des Tandems ist die Förderung der Demokratie durch die Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt und religiöser Verschiedenheit.

Rabbiner Lengyel betonte die Bedeutung des Streits über religiöse Themen als Mittel zur Demokratieförderung: „Unser Hauptmotiv ist Demokratieförderung. Ich glaube, wir beide können dadurch, dass wir über Dinge streiten, Beispiele aufzeigen. Streiten über Judentum, über Islam, über was man darf, was man nicht darf. Das ist meine Hauptmotivation.“

Ein persönlicher Eindruck von Rabbiner Lengyel war die Erinnerung an seine Schulzeit in Jerusalem, als er die „Brandeis Fachoberschule für Feinmechanik und Druckerei“ besuchte. Diese Schule wurde von deutschen jüdischen Ingenieuren und Erziehungswissenschaftlern gegründet, die der Shoa entkommen waren. Dieser historische Bezug verlieh dem Besuch eine besondere Tiefe.

Der Besuch des Tandems bot eine Gelegenheit, Fragen zu stellen und in eine offene Diskussion einzutreten. Der Austausch bot wertvolle Einblicke und Anregungen für alle Beteiligten.

Wir blicken zurück auf einen inspirierenden und aufschlussreichen Besuch des jüdisch-muslimischen Tandems an der BBS Brinkstraße und danken allen beteiligten Schüler*innen und Lehrkräften für ihre aktive Teilnahme.